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Meilenstein für sicheres Trinkwasser
Mit einem neuen Brunnen schließt die Husum Netz die erste Phase ihrer Trinkwasser-Strategie ab. In 2020 folgen ein Grundwassermodell und die erneute Inspektion aller Brunnen.
HUSUM. Auch morgen noch sicheres Trinkwasser: Das haben sich die Stadtwerke Husum Netz GmbH (Husum Netz) zum Ziel gesetzt. „Wir setzen seit 2015 viel finanzielle und personelle Ressourcen ein, um das Grundwasser vor einem Salzriegel zu schützen, der sich derzeit am Rande unseres Fördergebiets befindet“, sagt Norbert Jungjohann, Geschäftsführer der Husum Netz. Jüngst ist nun der vierte Brunnen ans Netz gegangen, den der Wasserversorger seitdem gebaut hat. „Der Plan ist, durch die gezielte Entnahme von Wasser den Salzriegel aufzuhalten, damit er von Südwesten her nicht weiter ins Brunnenfeld vordringt. Die vorläufigen Ergebnisse sehen sehr gut aus“, informiert er. Damit sei die Phase beendet, in der das Aufhalten der Salzfront als dringlichstes Ziel im Vordergrund stand. Vollständige Entwarnung gibt es indes noch nicht. „Dazu müssen wir mehr wissen über den Grundwasserleiter, etwa der genaue Verlauf, Fließgeschwindigkeit oder Bodenbeschaffenheit in der Umgebung. Mit diesen Erkenntnissen ist eine valide Aussage möglich“, führt Sönke Eggers, technischer Leiter der Husum Netz, Teil zwei der Strategie aus. Mit Hilfe eines Grundwassermodells soll hier in 2020 Klarheit geschaffen werden.
Schulterschluss für Grundwassermodell
Das Fördergebiet für Husums Trinkwasser liegt östlich der Stadt unter einem Geestrücken. Aus bis zu 120 Meter Tiefe wird dort seit 1902 Trinkwasser gefördert; fünf der zwölf Brunnen sind als Mineralbrunnen anerkannt. Auch der Wasserverband Treene fördert aus demselben Grundwasserleiter. Für das Grundwassermodell haben sich die beiden Wasserversorger deshalb zusammengetan. Über eine Fläche von 40 Quadratkilometern werden in den kommenden Monaten Daten gesammelt, die Aufschluss über Strömungsrichtung und -geschwindigkeit oder die Bodenbeschaffenheit geben werden. Rückenwind gibt es auch vom Land Schleswig-Holstein, mit dem die Husum Netz und der Wasserverband Treene im Austausch stehen: Für die Analyse greifen sie auch auf Daten aus Messstellen des Landesamts für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) zu. Ziel ist ein möglichst praxisnahes Modell, „auch in Hinblick auf künftige Einflüsse durch Klimawandel oder andere Umwelteinflüsse“, erläutert Sönke Eggers. Wetterextreme wirken sich bereits heute auf die Trinkwasserversorgung aus. „Die Pegelstände des Grundwasserleiters etwa haben sich vom Jahrhundertsommer 2018 bis heute nicht erholt“, fügt er an.
Daten sammeln „vor der Haustür“
Neben dem Grundwassermodell nimmt die Husum Netz 2020 sämtliche Brunnen genau unter die Lupe. Alle Bauwerke werden begutachtet hinsichtlich Bausubstanz, Zustand, Energieeffizienz und Fördermenge. „Durch das engmaschige Monitoring erkennen wir möglichst früh, wenn Handlungsbedarf besteht“, betont der technische Leiter. Zuletzt hatte dies 2015 stattgefunden, in den Folgejahren wurden dann drei Brunnen ersetzt und ein weiterer komplett neu gebaut.
Alles neu beim Trinkwasser
Dem Husumer Wasser wird nachgesagt, dass es besonders rein sei. Deshalb müsse es lediglich gefiltert werden, bevor es in die Haushalte gelangt. „Chemie brauchen wir nicht!“, sagt der Technische Leiter der Stadtwerke Husum Netz GmbH (Husum Netz), Sönke Eggers. Er koordiniert die Tätigkeiten, die Trinkwassernetz und Wasserwerk leistungsfähig halten.
Zu diesem Zweck ist jetzt auch der zweite von vier Filtern in der großen Aufbereitungshalle runderneuert worden. Er kann bis zu 500 Badewannenfüllungen Rohwasser pro Stunde von natürlichen Mineralien wie Eisen und Mangan reinigen. „Diese Stoffe, die Farbe und Geschmack des Trinkwassers verändern können, sind zum Trinken aber völlig unbedenklich und werden bei uns entfernt,“ berichtet Eggers.
Rund elf Wochen haben die Husumer jetzt auf einen der vier Trinkwasserfilter verzichten müssen. In dieser Zeit wurde der Filter inspiziert und anschließend von einer Spezialfirma neu beschichtet. „Am längsten dauerte es jedoch, bis sich der Filterkies entsprechend gesetzt hatte und die Reinigungsleistung so gut war, dass der Behälter wieder ans Netz gehen konnte“, blickt Eggers zurück. Dazu arbeitet die Husum Netz eng mit dem örtlichen Gesundheitsamt zusammen. Der hohen Verantwortung für das Lebensmittel Nummer eins sei man sich bewusst: „Wir stellen derzeit das gesamte Husumer Trinkwassersystem neu auf“, sagt er. Die Maßnahmen reichen vom Bau neuer Brunnen über die Sanierung der Quarzkies-Filter bis hin zum Tausch der Trinkwasserleitungen. Zwei von vier Filtern sind bereits auf dem neusten Stand der Technik, die anderen beiden werden bis 2021 folgen.
Ansprechpartner für die Presse:
Norbert Jungjohann
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