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Verkettung im Stromnetz: „Wir trainieren auch für solche Fälle“

2. März 2020
Husum Netz setzt auf eigenes Know-how für schnelle Reaktionszeit – Leitungstausch im Abschnitt zwischen Alte Landstraße und Schobüll wird nach Stromausfall vorgezogen

HUSUM. 15 Mann sind im Einsatz gewesen, als der Strom weg war, darunter speziell ausgebildete Mitarbeiter der Husum Netz. Ihre Mission: an zwei Stellen der 20.000 Volt-Erdleitung Kabelabschnitte tauschen und die Stromversorgung schnellstmöglich wiederherstellen. Denn am vergangenen Mittwoch (13. Juni) kam es gegen 8 Uhr zu einer Störung im Mittelspannungsnetz der Stadtwerke Husum Netz GmbH (Husum Netz) – auf drei Kabelabschnitten waren nacheinander Erdschlüsse aufgetreten. Die Folge: Stromausfall in Husum und Schobüll. Über Umschaltungen im Netz waren die meisten Haushalte nach 90 Minuten wieder mit elektrischer Energie versorgt. „Etwa 300 Haushalte im Lund und Hockensbüll aber konnten wir erst am Nachmittag wieder ans Netz nehmen“, berichtet Sönke Eggers, Technischer Leiter der Husum Netz. Auf dem entsprechenden Kabelabschnitt zwischen Alte Landstraße und Schobüll gab es zwei Erdschlüsse – jeweils vor und nach der „Abzweigung“ in die Niederspannungsnetze für im Lund und Hockensbüll. „Normalerweise können wir bei einem Kabelfehler den Strom quasi umleiten und die Betroffenen von der anderen Seite her versorgen“, erklärt Sönke Eggers, „durch die beiden Fehler war das Gebiet aber quasi von der Außenwelt abgeschnitten.“ Die Kabelfehler auf der Strecke zwischen Mauseberge und Heidland in Richtung am Hasselberg sowie am Westerkampweg in Richtung Kreuzerstraße waren die Folge der vorangegangenen Störungen.

Rasche Reparatur auf den Punkt

Auch wenn so eine Verkettung sehr selten ist, wie Sönke Eggers betont: Bei der Husum Netz ist man dennoch auf solche Fälle vorbereitet. Acht Mitarbeiter des Netzbetreibers haben eine entsprechende Spezialausbildung für die Arbeit am Mittelspannungsnetz; sie müssen sich regelmäßig Prüfungen unterziehen. „Wir legen Wert darauf, Kompetenzen und Know-how im Unternehmen selbst aufzubauen und vorzuhalten“, erläutert Norbert Jungjohann, Geschäftsführer der Husum Netz. Auf diese Weise könne man schnell reagieren und müsse weder Monteure noch Technik von außerhalb hinzuziehen. Beim Stromausfall im Lund waren die Mitarbeiter der Husum Netz eine halbe Stunde nach Meldungseingang mit dem hauseigenen Kabelmesswagen vor Ort. Auf diese Weise konnte die defekte Stelle genau lokalisiert werden. „Störstelle einmessen, Tiefbau organisieren, aufgraben, reparieren – das passiert so schnell wie möglich. Wir trainieren solche Fälle“, erläutert Sönke Eggers. An zwei Stellen wurden jeweils sechs Meter Kabel entfernt und ein neues Stück mit zwei Muffen montiert.

Leitung wird jetzt getauscht

Mit dem Kabel, das am Mittwoch die Störung verursachte, macht die Husum Netz jetzt Schluss: „Wir investieren kontinuierlich in unser Stromnetz und tauschen Leitungen nach Fahrplan aus. Den Abschnitt im Lund werden wir jetzt vorziehen“, kündigt Norbert Jungjohann an. Ab Mitte dieser Woche beginnen die Arbeiten für den Tausch auf 370 Meter Länge. Insgesamt rund 90.000 Euro investiert das Unternehmen in den kommenden Wochen dort. Das Kabel stammt aus den 1980er-Jahren; die Husum Netz hat den Netzbetrieb 2010 übernommen. Seither hat die Husum Netz viel Geld in die Hand genommen, um die Versorgungsqualität zu erhöhen – auch in Schobüll: Dort hat die Husum Netz innerhalb von drei Jahren beispielsweise alle Freileitungen abgebaut und durch moderne Erdkabel ersetzt.

Ansprechpartner für die Presse: 

Norbert Jungjohann
Geschäftsführer der Husum Netz
Telefon: 04841 8997-140
E-Mail: presse@husumnetz.de